Merophysiidae Seidlitz, 1872

Kurzbeschreibung

Diagnose (Diagnosis)

Kleine, hellgelbe bis rotgelbe Käfer, mit der kleinsten Art in der Gattung Holoparamecus von 0,25 mm und der größten Art von 2,80 mm in der Gattung Merophysia. Von den Latridiidae unterscheiden sich diese Tiere durch die, bei den Merophysiinae hinten offenen Vorderhüfthöhlen, den unter dem Seitenrand der Stirn eingefügten Fühlern und dem Abdomen mit fünf Paar funktionellen Stigmen, bei den Latridiidae sind die Vorderhüfthöhlen hinten geschlossen, die Fühler sichtbar an den Vorderecken der Stirn eingefügt und das Abdomen mit sieben Paar funtionellen Stigmen (Crowson, 1955; Rücker, 1980, 1983). Die Tarsen aller Gattungen mit drei Tarsengliedern, die Vordertibien der Männchen bei der Gattung Merophysia an der Innenseite, meist in der Mitte oder im unteren Drittel, mit einem kräftigen spitzen Zahn. Femur von der Coxae aus im ersten Drittel stielförmig und dann sehr breit keulenförmig endend.

Beschreibung (Description)

Kopf (Head) Hinten nicht eingeschnürt, der Clypeus ist durch eine feine Bogenlinie von der Stirn getrennt. Fühler bei den Gattungen Merophysia, Displotera, Cholovocera, und Reitteria mit acht Fühlergliedern und einer 1gliedrigen großen beilförmigen Fühlerkeule, bei der Gattung Holoparamecus mit neun bis elf Fühlergliedern und ein bis zweigliedriger Fühlerkeule, die deutlich abgesetzt und groß sein kann oder das letzte Fühlerglied ist in des vorletzte etwas eingezogen, sodass der Eindruck einer 1gliedrigen Fühlerkeule entsteht. Bei einigen Arten der Gattung Holoparamecus bestehen bei den Männchen die Fühler nur aus neun Fühlergliedern und die der Weibchen aus zehn Fühlergliedern. Die Lippentaster sind kurz, das erstes Glied sehr klein, das zweite und dritte Glied im Verhältnis zum ersten Glied dick und groß, zwei bis drei mal größer. Halsschild (Pronotum) Bei der Gattung Merophysia meist quadratisch erscheinend, nach hinten leicht konvergierend und am Hinterrand oft beiderseits etwas ausgerundet oder gerade abgeschitten. Vor der Basis einfach glatt oder mit einer einfachen Vertiefung oder in der Vertiefung mehrere feine Striche oder beiderseits der Mitte mit eingeritzen Strichen, Falten oder nur in der Mitte mit eine Falte. Bei den Gattungen Cholovocera, Reitteria und Displotera breit, vom Kopf nach hinten meist divergierend und oft mit den Flügeldecken eine Linie bildend, so dass ein eiförmiger Gesamteindruck entsteht. Vor der Basis glatt und nur bei der Gattung Reitteria mit einem tiefen quer verlaufendem Strich der beiderseits von einer kleinen Grube begrenzt wird. Bei der Gattung Holoparamecus herzförmig, vor der Basis meist zwei Beulen, die durch einen Vertiefung oder einen Kiel getrennt sind, mitunter aber auch ohne eine deutliche Trennung ineinander übergehen können. Flügeldecken (Elytra) Von eiförmiger Gestalt sind meist ohne Behaarung oder mit feiner staubartiger Behaarung überzogen, die nur bei starker Vergrößerung erkennbar ist (40x). Die Punktierung ist sehr fein und unregelmäßig, nicht in Reihen. Epipleuren bei allen Gattungen dieser Familie sehr breit, in der Mitte bis zu 1/4 einer Flügeldeckenbreite, von der Basis nach hinten kurz hinter der Mitte zur Flügeldeckenspitze hin auslaufend. Bei den Gattungen Merophysia, Cholovocera, Displotera und Reitteria sind die Flügeldecken an der Naht miteinander verwachsen oder nur sehr schwer trennbar. Die Hautflügel fehlen bei den Gattungen Merophysia, Cholovocera, Displotera und Reitteria und sind nur bei der Gattung Holoparamecus teilweise gut ausgebildet. Ökologie (Ecology) Zur Lebensweise dieser Familie ist noch recht wenig bekannt, doch sind fast alle Arten der Gattung Merophysia, Cholovocera, Displotera und Reitteria überwiegend myrmecophyle Arten. Ob nun die Merophysiinae von Ameisenlarven oder den möglichen Pilzkulturen der Wirtsameisen leben ist ungeklärt. Die Mundwerkzeuge der Merophysiinae lassen vielleicht beides vermuten. Larven sind weitgehend unbekannt und Zuchten auf Grund der Gemeinschaft mit Ameisen bisher nicht möglich. Arten der Gattung Holoparamecus scheinen verschimmelte Pflanzen zu bevorzugen, leben sehr oft in landwirtschaftlichen Stallabfällen (Misthaufen) die im Freien gelagert werden. Verbreitung (Distribution) Die Gattung Merophysia ist fast ausschließlich rund um des Mittelmeer verbreitet. Die Gattungen Cholovocera, Reitteria und Displotera, ebenfalls mediterrane Arten, können aber auch in anderen Regionen von Südamerika und Afrika auftreten, Cholovocera wurde in Frankreich und der Schweiz nachgewiesen. Die Gattung Holoparamecus ist weltweit verbreitet und keine rein mediterrane Gattung. Einige Arten der Gattung Holoparamecus sind als Cosmopolit einzustufen. Diversität (Diversity) Die Merophysiinae sind weltweit mit insgesamt 12 Gattungen in ca. 100 Arten vertreten, in Europa 5 Gattungen mit 36 Arten, und in Deutschland finden wir bisher nur einen Vertreter der Merophysiinae, Holoparamecus caularum Aubé.
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Latridiidae & Merophysiidae
Merophysia procera Reitter, 1875 Merophysia oblonga Kiesenwetter, 1872 Cholovocera formicaria Motschulsky, 1838 Holoparamecus caularum Aubé, 1843